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Und das sagen LeserInnen zu »Sind Tangotänzer…?«

»Man kann abtauchen in die Berliner Tangonächte (und ihre Folgen)« »Aus vielen einzelnen Erlebnissen und Erfahrungen macht Lea Martin ein großes Ganzes, so dass man als Leser abtauchen kann in die Berliner Tangonächte (und ihre Folgen). Das Buch ist sehr dcht geworden, an einigen Stellen hat es mir fast den Atem genommen, so dass ich es unwillkürlich immer wieder weglegen musste, um eine Pause zu machen. Ich bin normalerweise so eine Ritsch-Ratsch-Fertig-Leserin, aber das geht bei diesem Buch nicht. So dosiere ich es und merke, dass die einzelnen Erzählungen dadurch auch nach dem Lesen noch in meinem Kopf schweben – ein schönes Gefühl.«

»Ich habe zwar erst einige wenige Seiten gelesen, bin aber bereits jetzt sehr begeistert!«

»In elf Geschichten erzählt Lea Martin das Erleben ihrer Protagonistinnen beim Tango, nach dem Tango oder im Tango. Wenn die Seele und die Leidenschaften, wie gewünscht oder wider Erwarten, sich Bahn brechen. Sie erzählt äußerst detailreich, fast dokumentarisch, offen, mutig, engagiert, bisweilen verstörend und lässt uns teilhaben an den Ambivalenzen, den hoch erfüllenden emotionalen Erlebnissen und den Höllenstürzen in Beziehungen, die wir alle kennen. Unabhängig davon, ob wir Mann oder Frau sind. Fast nebenbei beschreibt Lea Martin Impressionen der Berliner Tangoszene. Das Buch wühlt auf, ist streitbar und wird sicher zu Diskussionen führen. Es ist keine leichte Kost, keine easy-going Literatur. Wer es nur als Unterhaltung liest, hat den existenziellen Teil des Buches nicht wahrgenommen. Es ist ein humanistisches, allzu menschliches Buch: Ecce homo!«

»Das Buch ist einfach köstlich.«

»Ein Kompliment zu diesem Buch. Herrlich, ehrlich. Selten, nein nie habe ich so ehrlich die Essenz des weiblichen Tango Tanzens gefühlt, gespürt, erlesen. Es ist ein aufregendes, lebendiges Tango-Buch geworden, das viel erzählt über die Höhen und Tiefen, die emotional zu erleben sind, wenn man als Mann oder Frau das Abenteuer des Tango Tanzen startet und anderen Menschen Nähe erlaubt, die man sonst nur den eigenen Klamotten oder einem / einerLiebespartnerIn gestattet. Jede Erzählung für sich hätte es verdient, dass ein eigener Roman daraus entsteht. Was am Ende bleibt, ist ein Gefühl und Eindruck wie die Erzählung in der Neuzeit von den beiden Königskindern, die sich nie wirklich dauerhaft finden und sich stattdessen verzetteln bei ihrer Such nach ewige(r) (Tanz)Liebe. Das Buch hält der (Tanz)Gesellschaft den Spiegel vor, und fast sieht es so aus, als ob es leichter sei, eine Nadel im Heuhaufen zu finden, als eine(n) LebenspartnerIn, dessen Macken, Wünsche gut zusammen passen und die Lebenswege sich mit den eigenen nicht nur kurz kreuzen, sondern dauerhaft und lange verbunden bleiben. Das Buch hat eine starke Wirkung, fast so stark wie selbst den Tango tanzen zu gehen. Es trifft die Anspannung, Vorfreude und Leidenschaftlichkeit des Tanzens im Tango, der nur manchmal hält, was er verspricht. Dann, wenn eine gute Liebesbeziehung daraus entstehen vermag. Die Liebe der Heldinnen zu den Tango Männern ist absolut glaubhaft beschrieben: Wie unerwartet alles verläuft und wie hin und hergerissen die Protagonistinnen bei ihren inter-geschlechtlichen Begegnungen auf und abseits der Tanzfläche sind. Das Buch Sind Tangotänzer die besseren Liebhaber von Lea Martin komm zeitweise melancholisch, manchmal auch tiefsinnig daher. Es wechseln sich romantische und leidenschaftliche Passagen ab, Tango Vorkenntnisse werden nicht gebraucht für das Lesevergnügen. Und es gibt es auch die Passagen, wo es intim wird und der Tango das Vorspiel ist und die horizontale Verschmelzung zwischen Frau und Mann zum Höhepunkt wird. Doch mehr wird nicht verraten, selber lesen ist angeraten. (…) Ein Buch für Leser, die Tango lieben und Geschichten über Liebeserzählungen im Tango lesen möchten, die nicht dem gängigen Kitsch Liebesformat entsprechen, sondern realitätsnah sind, also:  unperfekt, ungeheuerlich aufregend und prickelnd im Herzen sowie auf der Haut. (…)

Die vollständige Rezension findet sich hier.

Lyrik ist überall

Die Welt, in der wir leben, wird von Werbung beherrscht.  Sie flimmert von Bildschirmen, Einkaufstüten, Kleidungsstücken. Wir haben uns an die unser Leben durchziehende Sprache von Logos, Corporate Design, Image und Kampagnen gewöhnt, die unseren Blick filtert.

Werbung ist witzig und intelligent, weil in der Werbeindustrie besonders talentierte KommunikationskünstlerInnen tätig sind. Lyrik führt dagegen ein Schattendasein. Dabei braucht sie sich nicht zu verstecken. Denn eines ist klar. Werbung will verkaufen, Lyrik spielt. Um das tun zu können, braucht sie Räume.

Ich möchte mit meiner Lyrik an Orte, an denen dieselbe Liebe blüht, die mich erfüllt. Ich möchte mich mit Menschen verbinden, die beruflich selbständig sind. Und Selbständigkeit fördern. Oder die für jemanden arbeiten, die/der selbständig ist. Ob in einer Praxis, einem Laden oder einem Büro.

Jeder Laden ist ein Gedicht. Wenn ich durch eine Stadt gehe, sind es es neben Kirchen vor allem Cafés, Buchhandlungen, Boutiquen, die mich anziehen. Jeder liebevoll geführte Laden ist wie ein Gedicht inmitten von Betonwüsten. Ich möchte meine Lyrik an Orte bringen, die von Kreativität und Individualismus geprägt sind, um Lese-Events zu kreieren, die zu ihrer Umgebung passen. Laden Sie Ihre KundInnen mit meiner Hilfe zu einer literarischen Veranstaltung ein, die es nur einmal gibt, und schenken Sie Ihnen das Erlebnis unverwechselbarer Individualität.

Sie finden Lyrik schwierig? Dann kennen Sie keine Posterlyrik.

Gedichte sind so wenig die einzige Erscheinungsform lyrischen Ausdrucks, wie Kartoffelklöße die einzige Möglichkeit sind, Kohlenhydrate zu sich zu nehmen. Wir brauchen keine Kartoffelklöße, und wir brauchen keine Gedichte. Wir brauchen liebevoll zubereitetes Essen und eine Sprache, die uns meint.

Noch im 20. Jahrhundert waren Bücher und Literatur fast ein Synonym. Die digitale Revolution hebt nicht nur das Privileg des Buchdrucks auf, sondern auch die Funktion von Büchern. Wer lesen will, kann dies mit dem Smartphone oder Tablet genauso gut wie mithilfe eines Buches. Das Buch ist entthront und demokratisiert worden, es ist ein Medium neben anderen Medien.

Mein Projekt »Lyrik ist überall« bietet neben klassischen Lesungen auch Ausstellungen und Diashows. Gönn dir und deinen Gästen einen frischen Blick auf Lyrik.

Schreib mir gern eine Nachricht per E-Mail. Ich freue mich auf dich.

Lea Martin
Lyrikerin, Autorin, Verlegerin

Du möchtest ein wenig für Lyrik werben? Hier kannst du die Werbe-Lyrik-Postkarten bestellen (fünf Stück für 5 €):

»nackte worte«

JETZT VORBESTELLEN zum Subskriptionspreis von 12 € (inkl. Versand)

Worte haben nicht nur eine Bedeutung, sondern auch einen Körper. Die Lyrik von Lea Martin geht von traumatischen Erfahrungen aus. Krieg, Auschwitz, Gewalt. Dagegen setzt sie das einzelne Wort. Nackt.

Sprache ist in ihrer Lyrik nicht Material, sondern ein Gegenüber, das den Dialog sucht. Deshalb beschreibt z.B. das Gedicht »meine sprache« Lyrik als Tanz zweier Liebender.

Jedes Wort. Darf sein. Für sich. Auf einer Bühne weißen Papiers. Neue Verbindungen entstehen, alte werden gelöst. Manche Gedichte haben sich bereits gezeigt, im Kleid bunter Fotos, auf Instagram, Facebook. Auf Papier sind sie nackt. Nackte Worte. Von Weiß umringt.

»Lyrik, die unter die Haut geht«, findet Jürgen Gielsdorf, Buchhändler und Blogger (»Bücherflüsterer«) auf Instagram.

JETZT BESTELLEN und in eine Wortewelt eintauchen, die aus Liebe am Spiel mit Klängen etwas entstehen lässt, das trägt. 

»nackte worte«, Lyrik von Lea Joan Martin, 154 Seiten, Softcover,
ISBN: 978-3-935401-17-3, 14 €

Lyrik-Postkarten-Set »weiterleben«

Das Set enthält fünf Postkarten mit (unveröffentlichten) Gedichten von Lea Joan Martin:

  • »Frieden«
  • »Mutters Tod«
  • »Rose Ausländer«
  • »weiterleben«
  • »Neues Jahr«

Das Set kostet 4 € zzgl. Porto von 2,50 €.

Literaturladies

Literatursalon in den eigenen vier Wänden

Wer sind wir?

Unsere Themen sind verschieden, unsere Haltungen auch. Was uns verbindet, ist der Wunsch, mit unserer Literatur einen Beitrag zu leisten, damit die Welt im positiven Sinn weiblicher wird.

Vier von uns leben in Berlin, eine Autorin lebt in der Nähe von Hannover.

Wenn ihr uns buchen wollt, schreibt uns direkt an. Die Kontaktadressen findet ihr weiter unten.

Wenn ihr einen Gutschein für eine Lesung verschenken möchtet, könnt ihr ihn ebenfalls weiter unten bestellen.

NEUE EINDRÜCKE Oft denken wir, unser Glück fange an, wo wir nicht sind: im Urlaub, in anderen Ländern, in einem anderen Beziehungsstatus. Das liegt daran, dass wir glücklich sind, wenn wir neue Eindrücke gewinnen, die uns inspirieren.

DAS PRIVATE IST POLITISCH: Unter Kultur verstehen wir öffentliche Veranstaltungen wie Theater, Konzerte, Kino, während wir zuhause auf dem Sofa lümmeln und allenfalls mal Freunde oder Familie einladen. Für uns ist Kultur die Art, wie wir uns begegnen.

KULTUR IST BEGEGNUNG: Kultur findet nicht zwischen Buchdeckeln statt, sondern im Job, auf der Straße und dort, wo wir leben. Wie begegnen wir unseren Nachbarn? Wie Menschen, die wir nicht kennen? Haben wir je Fremde in unser Wohnung gelassen?

DAS RISIKO, OFFLINE ZU SEIN. Mit wem sprichst du darüber, was dich wirklich bewegt? Das alltägliche Leben kann aufregender sein, als viele sich vorstellen. Ganz ohne Bildschirm. Live. Und real. Da, wo du lebst.

EIN EVENT, DAS VERBINDET. Es sind Kleinigkeiten, die das Leben verändern. Eine “Lesung at home” kann solch eine Kleinigkeit sein. Schenke dir und anderen ein Event, das verbindet. Zwei Stunden. Offline. Wo immer du es veranstalten willst.

Warum tun wir das?

Weil wir die Welt ein wenig verbessern wollen.

Ort: Berlin
Kontakt: E-Mail
Website: www.silkekettelhake.de

Ort: Berlin
Kontakt: E-Mail

Ort: Berlin
Kontakt: E-Mail

Ort: Hannover
Kontakt: E-Mail

Orte: Berlin, Bonn, München, Zürich
Kontakt: E-Mail
Website: Du bist gerade drauf.

Was kostet eine Lesung?

Eine Lesung dauert ca. 50 Minuten, anschließend gibt es Zeit für Gespräch, so dass du insgesamt zwei Stunden einplanen solltest. Das Honorar beträgt 120 Euro (brutto).

Wohnorte als Leseorte.

Das Konzept hat Geschichte. Erstmals wurden die Literaturladies & -gentlemen im Jahr 2005 als Lese-Service für kleine Verlage gegründet, um bundesweit strukturell aus dem Kulturleben ausgegrenzte Gruppen wie Frauen mit kleinen Kindern, ländliche Räume und/oder mobil eingeschränkte Menschen zu erreichen und zugleich einen neuen Vertriebsweg für Klein-Verlage zu eröffnen, die strukturell aus dem Literaturbetrieb ausgegrenzt sind.

Flyer der Literaturladies, 2005

Über die Literaturladies wurde seinerzeit viel in den Medien berichtet, u.a. im Deutschlandfunk und der taz. Nach dem erfolgreichen Start musste das Projekt bereits 2006 aus persönlichen Gründen wieder eingestellt werden.

Kontakt: info@joanmartin.de

NEU: »VATERTEXTE« von Margret Müller

Vatertexte

»Ich denke an die Theorie, dass sich jeder seine Eltern selbst aussucht. Eine bösartige Theorie. In meinem Fall zieht das eine schwerwiegende Frage nach sich: Wo waren meine Gedanken, als ich gewählt habe?« 

Mit diesen Worten beginnen die Vatertexte von Margret Müller, in denen sie dem »still verzweigten« Erbe ihres Vaters nachgeht. 

Der Schrecken über den eigenen Vater, der in der NS-Zeit eine tragende Rolle spielte, wird eindrucksvoll verzahnt mit den Erfahrungen der Tochter, die ihre persönliche Wahrheit vor allem in Fragen formuliert: »Können Nazis lieben oder sitzen sie am Ende ihres Lebens einsam auf einem Stuhl und fragen sich, ob sie ein so verkehrter Mensch sind? In der Eifel hört sich das so an: Sän äsch dann su en hannen-fieren-Kärel? Er fragt sich das selbst, als er sich alleine glaubt.  Doch ich höre es und muss eigentlich mit einem klaren: Ja, bist du antworten. Mache ich aber nicht, er ist ja mein Vater. Mein Vater, den ich als Kind geliebt habe, der mich angefeuert hat, der zärtlich war, der viel von mir gehalten hat. Zu viel.« 

Mit lakonischer Nüchternheit gelingt es der Autorin, in insgesamt elf ineinander greifenden Texten Worte für eine Ambivalenz gegenüber der Elterngeneration zu finden, die infolge von Auschwitz bis heute prägend ist für nicht-jüdische deutsche Identität. 

Die Autorin

Aufgewachsen in der Nähe von Köln, arbeitete Margret Müller nach dem Studium der Diplom-Pädagogik in Berlin als Pädagogin in der Alphabetisierung und Grundbildung mit Erwachsenen. Neben der Vermittlung der Lese- und Schreibkenntnisse war es ihr wichtig, einen Raum für die Erfahrung zu schaffen, schreibend eine eigene Sicht auf Erlebtes zu entwickeln. Die Methoden, die sie bei ihrer Weiterbildung zur Poesiepädagogin am Institut für Kreatives Schreiben kennenlernte, erprobte Margret Müller in verschiedenen Schreibgruppen auch für sich selbst. Bei Fortbildungen vermittelt sie bis heute Methoden des Kreativen Schreibens im öffentlichen Raum wie an Bahnhöfen oder in Museen, Parks und Cafés. 

Margret Müller: Vatertexte, 80 Seiten, Hardcover, Joanmartin Literaturverlag Berlin, ISBN 978-3-935401-26-5, 15 €

In der neuen Folge des Podcasts „Privatlesung“ erzählt Margret Müller, wie sie ihren Vater als Kind und als Erwachsene erlebt hat, und liest, eine Passage aus ihrem Buch. Der Podcast „Privatlesung“ von Lea Martin kann überall gehört werden, wo es Podcasts gibt. Der direkte Weg zur Folge „Vatertexte“ ist hier.

Am 25. Januar 2025, 18 Uhr, liest Margret Müller im Kulturhaus Schwartzsche Villa in 12165 Berlin-Steglitz, Grunewaldstraße 5. Die Lesung wird musikalisch begleitet von Avi Eichenbaum (Akkordeon, Israel/Berlin). Das Gespräch wird moderiert von Lea Martin, Verlegerin und Autorin. Tickets hier.

»Aussaat« für den Frieden

Den Krieg kann Literatur nicht abwenden. Aber sie kann Frieden säen. Deshalb gibt es bei j:m: jetzt eine »Aussaat« für den Frieden.

In dem Tütchen sind Studentenblumensamen (Tagetes). Die Studentenblume gehört zu den anspruchslosesten Sommerblumen, die wenig Aufmerksamkeit braucht. Die Samen wurden von Lea Martin seit 1989 gezüchtet. Das Gedicht »Aussaat« entstand nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022.

Themen für Lesungen

Wir stellen unsere eigene, aber auch Literatur anderer Mini-Verlage oder Selfpublisher vor, die uns gut gefällt. Die Autorinnen, die du unter Literaturladies findest, unterstützen das Konzept von j:m:, Wohn- und Arbeitsorte in Leseorte zu verwandeln, und besuchen dich gern für eine Lesung@home .

Gern kannst du auch Lea Martin selbst einladen. Mögliche Themen für deine eigene Veranstaltung sind:

Die Lyrik-Installation »Wortenetz« konzentriert den Raum auf einzelne Worte. Ein abwechslungsreiches Programm aus Audio- und Diadarbietungen sowie klassischer Lesung lädt dazu ein, Lyrik aus einem konventionellen Erwartungsmuster zu befreien, das sie auf verstaubte Bücherregale beschränkt.

»Was sind das für Zeiten, in denen ein Gespräch über Bäume ein Verbrechen ist?«, fragt Brecht in seinem Gedicht An die Nachgeborenen. Dabei ist die Natur die Basis von allem. Wer einen Samen aufzuziehen versucht, entwickelt Ehrfurcht vor dem Leben. Lyrik lebt im Raum zwischen politischer Verantwortung und Spiel mit dem Wort.

»Männer, die Tango tanzen«. Mit Texten rund um argentinischen Tango aus weiblicher Sicht. Humorvoll, tiefsinnig, mit Blick für Details, in denen sich Realität offenbart. Auszüge aus »Tango Dreams«, »Tango Sehnsucht«, »Sind Tangotänzer die besseren Liebhaber?«, »Der Tangolehrer« und »Die Entstehung der Liebe«.

»Finanzielle Gewalt gegen Frauen« Vortrag oder Lesung von Lea Martin mit Präsentation zu einem tabuisierten Aspekt von Beziehungsgewalt, den sie in ihren Büchern »Bis das Geld euch scheidet« und »Du mit deiner Scheiß-Altersarmut!« beschreibt..

»weil ich keine jüdin bin«. Lesung von Lea Martin, die in ihrem Gedichtbands »weil ich keine jüdin bin« und der Interview-Sammlung »auschwitz heute« danach fragt, was Auschwitz für die nicht-jüdische Gegenwart bedeutet, in Hinblick auf Antisemitismus und die eigene Identität.

»Die Welt mit Kinderaugen sehen«. Präsentation der Bilder von Stefanie Schäfer (Waldorfpädagogin, Malerin) und Lesung von Lea Martin aus ihren Gedichten »Loblied der Unentschiedenheit«, »Die überall küssenden Pärchen«, »nackte worte« und »weil ich keine jüdin bin«

»Lieber dreimal gestürzt als nie geflogen«: Lesung von Lea Martin aus ihren gleichnamigen Liebes- und Trennungsgedichten rund um modernes Beziehungsglück und Trennungsleid. Mit Diashow. Auf Wunsch mit Live-Musik.

»Das verflixte Oxytocin«. Ein literarischer Streifzug zum Thema Liebe, mit augenzwinkerndem Blick auf das »Kuschelhormon«, das zu manchem Liebesglück und -leid seinen Beitrag leistet. Auszüge aus den Gedichtbänden »Lieber dreimal gestürzt als nie geflogen« und »Die überall küssenden Pärchen«, den Erzählungen »Sind Tangotänzer die besseren Liebhaber?« und den Romanen »Der Tangolehrer« sowie »Die Entstehung der Liebe«.

Ein besonderes Special ist das folgende Event, bei dem die Gäste eingeladen sind, sich durch Texte miteinander bekannt zu machen:

»Literarisches Speed-Dating«. Zeigt, wer ihr seid, mithilfe eines Texts, den ihr mitbringt, und lernt dabei Menschen, die ihr gut zu kennen glaubt oder die ihr noch nie gesehen habt, auf eine Weise kennen, die euch verblüffen wird. Lea Martin wird das Ganze mit Kostproben aus der Kolumnensammlung »Immer wieder Single« würzen.

Wenn du eine Lesung buchen möchtest, kannst du das mithilfe des folgenden Buttons tun. Ins Freitextfeld schreib uns bitte dein gewünschtes Thema und deinen Wunschtermin. Wir melden uns dann bei dir, um ihn zu bestätigen und alles Weitere mit dir zu vereinbaren.

Wenn du erst einmal schnuppern möchtest, wie sich eine Lesung in Wohn-Ambiente so anfühlt, komm gern einfach mal bei »Eat & Read« in Berlin vorbei. Sofern du woanders wohnst, kannst du das Event vielleicht zu dir holen. Schreib uns bei Interesse gern eine E-Mail, und dann schauen wir, was geht.

»Der Erzählstein«

«Diese Kinder brauchen niemandem, der ihnen die Welt erklärt. Sie brauchen jemanden, der einfach für sie da ist.» Anton Talal seit seiner Flucht aus dem Libanon in Düsseldorf , wo er zusammen mit seinem Bruder ein erfolgreiches Autoexportgeschäft betreibt. Als der Vater während einer Geschäftsreise in den Libanon und nach Israel verschwindet, begibt sich Anton auf eine Suche, die ihn mit dem Schmerz traumatischer Erlebnisse konfrontiert. Die Reise wird zu einer Odyssee, die ihren schrecklichen Höhepunkt aber erst in Deutschland findet.

Aus einer Amazon-Rezension: »Der Erzählstein ist eine sensible Geschichte über die Schrecken des Krieges und darüber, was Menschen in der Lage sind, zu ertragen. Es ist die Geschichte einer verlorenen Liebe und einer wiedergewonnenen Menschlichkeit. Vor allem ist es eine Geschichte von höchster Brisanz und Aktualität. Khalid Aouga liebt seine Figuren, die Orte, in denen sie sich bewegen und die schmerzhaften Erfahrungen, die sie machen. Sein Buch ist eine stolze Verneigung vor den Entrechteten dieser Welt. Wir haben dieses Buch bitter nötig.«

Der Roman »Der Erzählstein« von Khalid Aouga wurde im Jahr 2019 von BC Publications herausgegeben, ist inzwischen jedoch nur noch in wenigen Exemplaren beim Autor selbst und bei j:m: erhältlich.

Aouga, Khalid: Der Erzählstein, Softcover, 112 Seiten, 12 €,
ISBN 978-3941717510


Über den Autor: Khalid Aouga wurde 1973 in Marokko geboren. Sein Vater kam bereits 1968 als Gastarbeiter nach Deutschland. Seit 1986 wohnt der Künstler und Schriftsteller in Düsseldorf. In seinen Arbeiten, die tief in der arabischen Kultur verwurzelt sind, erinnert er an das, was immer wieder zu vergessen droht: die Liebe der Menschen zueinander. Sein Verlangen ist zu spüren, die Schranken in den Köpfen der Menschen zu öffnen, zu demontieren und als Rohstoff für Brücken zu verwenden. Indem er in deutscher Sprache schreibt, vereint er die östliche und die westliche Welt in seiner Literatur.

Weitere Veröffentlichungen: »Im verborgenen Garten«, Gedichte

Die Vorleserin

Gedichte und Gespräche: Katharina Schäfer besucht Menschen zu Hause und erzählt über die Schoa

von Katja Winckler

Kämpfen tut sie heute noch mit ihrem Vater. Obwohl er schon seit Jahren tot ist. Immer wenn ihr Vater beim Kaffeetisch begeistert von Hitlers Autobahnen sprach, bekam er plötzlich diesen schmalen Mund unter dem gestutzten Oberlippenbart. Die Arbeitslager müßten wieder her, sagte er dann mit messerscharfer Stimme, für die Zivildienstleistenden, die „Drückeberger“. Ein normaler Sonntagnachmittag im Elternhaus von Katharina Schäfer, Ende der siebziger Jahre. Damals war Katharina Schäfer fünfzehn Jahre alt. Die Reden ihres Vaters im Kreise der Verwandtschaft erfüllten sie damals schon mit Wut und Ohnmacht. Wenn sie versuchte dagegen zu argumentieren, fiel ihr die Mutter in den Rücken. Irgendwann lag dass die Broschüre Die Auschwitzlüge auf dem Wohnzimmertisch. Ob aus Nachlässigkeit oder um sie zu provozieren, das weiß die Zweiundvierzigjährige bis heute nicht. „Da bin ich innerlich aus der Familie ausgestiegen“, sagt die schlanke Frau mit den braunen, halblinken und Haaren und den traurigen AugenKatharina Schäfer hat mit ihren Kindheitserinnerungen und dem Muff bundesdeutscher Nachkriegswohnzimmer noch immer nicht abgeschlossen. Sie versucht vielmehr ihre Erlebnisse konstruktiv zu verarbeiten. Sie geht zurück an den Tatort. Wer sich bei ihr anmeldet kann Freunde und Bekannte zu sich nach Hause einladen. Dann zückt die Schriftstellerin, ehemalige Journalistin und dreifache Mutter mit ihrem Gedichtband Weil ich keine Jüdin bin und einem großen Kassettenrekorder und dem Arm an – nach dem Prinzip der wieder beliebten Tupperpartys. Aber statt bunter Plastikschüsseln werden Gedanken zu einem dunklen Thema ausgetauscht – Auschwitz: Gedichte als Anstoß für Gespräche. Die möchte Katharina Schäfer allerdings nicht in die Öffentlichkeit, sondern in den privaten Raum verlegen. Aus gutem Grund, wie sie glaubt. „Bei uns gibt es viele antisemitische und ausländerfeindliche Tabus, die höchstens am Stammtisch oder hinter vorgehaltener Hand ausgesprochen werden. Dagegen möchte ich angehen.“

Vor zwei Jahren begann Schäfer mit ihren ersten Hausbesuchen. Mittlerweile wird das Projekt von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur gefördert. Mit Gratis-Postkarten in Kneipen und Buchhandlungen wirbt die Autorin für ihre Veranstaltungen. Viel läuft auch über Mund zu Mund Propaganda. Begleitet wird Schäfer immer von einem Fotografen, der die Privaträume, in denen die Lesungen stattfinden, ablichtet. Allerdings ohne Menschen. Das gehört zum Konzept. Schließlich geht es um freie GedankenRäume, und die Teilnehmer sollen anonym bleiben. Wer will, kann sich später vom Literaturwissenschaftler Cem Sengül interviewen lassen. Die Aufzeichnungen und Fotografien sollen irgendwann mal ausgestellt werden.  Außerdem ist ein Buch geplant.

Die Gespräche gehen häufig richtig ins „Eingemachte“. Gefühle spielen eine große Rolle. Wie beispielsweise in einer Neuköllner Studenten WG. Ein schwarz-roter Sterin, Che Guevara und ein Sesamstraße-Plakat hängen an der Wand. Dazu ein Fünfziger-Jahre-Küchentisch, darunter ein Flickenteppich, die Stühle bunt zusammengewürfelt. Der Gastgeber mit Kinnbart und im Ökolook kocht Kaffe und legt im Ofen noch mal Holz nach. Um den Küchentisch haben sich seine alternativ angehauchten Freunde und Bekannten, alle etwa um die fünfundzwanzig, versammelt. Außerdem sind drei angehende Erzieherinnen mit Lippenpiercing, Jeans und Trainingsjacken gekommen. Sie gehören nicht zur studentischen Gruppe, sondern sind von Katharina Schäfer eingeladen worden, weil sie in der Schule an einem Projekt zum Thema Nationalsozialismus teilnehmen sollen.

Mit dem Satz „Am Anfang der Lyrik stand die Sprachlosigkeit“ leitet Katharina Schäfer ihre Gedichte ein. Sie handeln von der Ermordung von Millionen unschuldigen Menschen, dem Schweigen über die braune Vergangenheit in den Gründerjahren der Bundesrepublik, aber auch vom Schuldgefühl der Nachgeborenen und der Täterkinder. Die zwischendurch eingespielte Musik – Klemmer, Hanns Eislers „Konzentrationslagersymphonie“ und jüdische Lieder – stimuliert den Betroffenheitsnerv. Später gesteht Katharina Schäfer der Gruppe: „Als ich zur Schule ging, erfuhr ich, daß mein Vater der Waffen SS angehörte. Das überfordert mich noch heute.“ Als Journalistin hat sich Schäfer nie mit ihrem Thema auseinandergesetzt. Dafür hat sie sich irgendwann über Theodor W. Adornos Diktum, daß es barbarisch sei, nach Auschwitz Gedichte zu schreiben, hinweggesetzt – und geschrieben. Zunächst nur für die Schublade. Vor vier Jahren dann brachte sie ihre Gedichte im Eigenverlag heraus.

Als Katharina Schäfer verstummt, herrscht erst einmal Schweigen in der Neukölln Wohnküche. Nur das Knistern und Knacken des Holzes im Ofen ist zu hören. Ab und zu ein  verlegenes Räuspern. Dann mach ein junger Mann den Anfang. Es klingt ein wenig alibimäßig, als ob er das Gefühl habe, etwas sagen zu müssen: „Ich habe das Gefühl, sehr viel erfahren zu haben, gar nicht so sehr inhaltlich, sondern emotional.“ Ganz anders eines der gepiercten Mädchen. “ Mich berührt das gar nicht. Ich habe damit ja gar nichts zu tun, weil ich daran ja gar nicht beteiligt war. natürlich darf so etwas nicht wieder vorkommen“, sagt die junge Frau ganz nüchtern. Ihre Freundinnen nicken. Jetzt kommt Bewegung in die bunt zusammengewürfelte Gruppe. Eine der Studentinnen sagt: „Mich erschreckt es, daß es Leute gibt, die das nicht berührt.“ Sie habe Angst, daß das Gespür für das, was geschehen ist, verlorengehe. „Ich wurde von meinen Mitschülern als kalt abgestempelt, weil ich in Ravensbrück nicht geweint habe“, kontert das gepiercte Mädchen, „Aber Deutsche waren genauso Opfer. Meine Oma war in russischer Gefangenschaft. Sie war Opfer und nicht Täterin. Sie kann bis heute nicht darüber sprechen, was damals passiert ist, sondern nur weinen.“ Es kommt zu keiner Einigung. Die Schülerinnen wollen los. Dennoch ist Katharina Schäfer mit der etwa zweieinhalbstündigen Sitzung zufrieden. Immerhin sei ein Sprechen über die Sprachlosigkeit gelungen. Und die Schülerinnen hätten sich trotz ihres zuweilen schroffen Verhaltens erstaunlicherweise doch dazu bereit erklärt, sich noch mal in Ruhe interviewen zu lassen. Ein Abend, der zeigt, daß das Thema auch in der zweiten und dritten Generation berührt und so ganz unterschiedliche Gefühle auslöst.

Zuweilen fließen sogar Tränen. So brach es bei einer anderen Sitzung aus einer Lehrerin heraus, daß ihr Großvater Aufseher in einem NS-Konzentrationslager war. „Genau das will ich. Einen Raum schaffen, in dem nicht vom Gefühl abgeschnitten über die Vergangenheit gesprochen wird“ , sagt Katharina Schäfer. Die Menschen entwickelten unterschiedliche Strategien, um mit dem Gehörten umzugehen. Männer schwenkten schnell zu rationalen Ebene um, Frauen fragten, wie man im Alltag mit dem Thema umgeht, etwa wenn die Kinder fragen: Was war denn der Holocaust?

Doch es gibt auch Missverständnisse. Manchmal sogar zwischen scheinbar Gleichgesinnten. Zum Beispiel bei einer internationalen Gruppe mit deutschen, australischen und amerikanischen Studenten, die sich zu einer „Arbeitsgruppe Holocaust“ zusammengeschlossen und gemeinsam Auschwitz besucht hatten. Nach Schäfers Lesung hatte ein australischer Teilnehmerin immer „Germans“ und „Jews“ unterschieden. Als ihr eine Studentin deutlich zu machen versuchte, daß es auch deutsche Juden gibt, verstand die australische Kommilitonin sie nicht. Schäfer erklärt das mit „kulturellen Barrieren“. Manchmal passiert es ihr auch, daß junge Menschen sie fragen, was sie denn fühlen sollen. Als sie beispielsweise eine Gruppe von Zivildienstleistenden besuchte, fragten diese, was sie denn angesichts dieses traurigen Themas fühlen sollen. „Als wenn ich eine Autorität sei, die ihnen sagen muß, wie man richtig trauert“, sagt sie und schüttelt dabei den Kopf.

Obwohl sich Katharina Schäfer seit vielen Jahren mit diesem Phänomenen beschäftigt, wirkt sie immer noch ein wenig erstaunt, verständnisvoll und so gar nicht abgeklärt. Der Vater ist ihr bis heute ein Rätsel geblieben. Lutz bevor er starb, erzählte er ihr, daß er einmal gesehen habe, wie jüdische Menschen von den Nazis abtransportiert wurden. Was er dabei empfunden hat, darüber erfuhr seine Tochter nichts. Sie hat auch nicht gefragt. Als die Autorin mit dem Gedichtschreiben anfing, fragte ihre Tante: „Kannst du nicht über etwas Erfreulicheres schreiben?“ Da hat sie geschwiegen. Und als ihr erstes Kind unterwegs war und sie überlegte ihm den Namen Sara zu geben, zischte ihre Großmutter über ihrem Strickzeug: „Das ist ja ein jüdischer Name!“ Auch da ist sie stumm geblieben und hat einen Rückzieher gemacht. „Ich fand ihn zu demonstrativ“, sagt sie heute eine Spur zu heftig, als ob sie sich vor sich selbst verteidigen müsse, daß sie der Familie nicht stärker Contra gegeben hat. Vielleicht muß Katharina Schäfer deswegen weitermachen und vor fremden Türen stehen, mit ihrem Buch und ihrem Kassettenrekorder unter dem Arm.

Aber auch außerhalb ihrer Familie handelt sie sich regelmäßig Abfuhren ein. Als sie im Heimatmuseum Tempelhof lesen wollte, fragten eine scheinheilig, ob ihre Gedichte nicht zu anspruchsvoll seien. Andere posaunten: „Da kommen wir nicht hin.“ Ein Stadtmagazin lehnte einen Bericht über die Schriftstellerin ab. Angeblich kenne die Radaktion das Thema „Auschwitz“ nicht mehr hören. „Diese heftigen Reaktionen sind schon bemerkenswert“, finden die Vorleserin. Daß sich vor kurzem das erste Mal ein jüdischer Interessent bei ihr meldete, freut sie. Als Schäfer ihren Gedichtband herausbrachte, hat ihr die Mutter gratuliert. Über den Inhalt haben sie bis heute nicht gesprochen.

19.02.2004 , Jüdische Allgemeine / Publik-Forum 2004 Nr. 10