Geschichten über flüchtige Begegnungen oder langjährige Beziehungen, angesiedelt in einem Deutschland vor 30 Jahren, als so vieles im Umbruch war.
Lea J. Martin gelingt es, ihre Figuren mit Leben zu erfüllen, die Dialoge sind präzise, die Beschreibung der Gedankenwelten nachvollziehbar.
Mir gefällt ihr Stil, die oft knappen Sätze, die alles ausdrücken, was sich im Inneren der Personen abspielt, kein Wort ist zu viel. Die Schicksale wecken Erinnerungen an selbst Erlebtes, sind aber auch zeitlos, wenn es um die Suche nach Antworten auf die Frage geht, wo ich jetzt stehe und wohin ich gehen will – und was für ein Gepäckstück auf meinen Schultern lastet.
Jede Erzählung bietet einen Einblick in ein Leben, in das wir kurz hineinschauen, bevor sich die Tür wieder schließt. Nichts, was schnell gelesen und vergessen ist. Die Erzählungen wirken nach, auch weil wir manchmal am Ende mit Fragen zurückbleiben.
Ein Lesevergnügen mit Nachklang, das Lust auf mehr macht.
In ihren neuen Liebes- und Beziehungsgedichten spannt Lea Joan Martin den Bogen vom »Morgen danach« zur amüsiert-neidischen Betrachtung der »überall küssenden Pärchen«, die ein Vorbild verkörpern, dass sich für sie nicht erfüllt. Das Zwischenergebnis: »Es gibt keinen Anspruch auf Liebe« hindert sie nicht, dem Geliebten »Eine Tüte voller Küsse« ins Büro zu senden und momentweise überzeugt davon zu sein, »es geht immer so weiter/auf einer endlosen Leiter/Ins Glück, mit dir und mir«. Für die Enttäuschung dieser Hoffnung findet die Lyrik von Lea Joan Martin Worte, die der Vergänglichkeit eine Liebe entgegensetzen, die weiter blüht. »Wenn der Himmel dich entlässt/Behalt ihn im Herzen«.
Die Beziehungslyrik von Lea Joan Martin besingt das Glück, Liebe als Geschenk zu genießen und Enttäuschungen sowie Abschiede als Teil des Lebens anzunehmen. Einsamkeit wird benannt: »Niemand sagt mir guten Morgen/Niemand sagt mir gute Nacht/Niemand fragt sich, ob ich weine/Oder ob mein Herz heute lacht« und in Selbstliebe verwandelt: »Schenk dir selbst dein schönstes Lachen/Sei dir selbst dein bester Freund/Wachse, reife, blüh im Stillen/Werde, wie dich niemand träumt.«
Das Cover zeigt das Porträt der in den 1920er Jahren weltberühmten Berliner Tänzerin Valeska Gert, gemalt von Jeanne Mammen. Mit freundlicher Genehmigung der Berlinischen Galerie.
Lea Joan Martin: »Die überall küssenden Pärchen«, Gedichte, ca. 112 Seiten, Softcover, ISBN 978-3-935401-23-4, vorauss. Ladenpreis 15 €. Bis zum Liefertermin vorauss. im Herbst 2023 jetzt zum Subskriptionspreis von 10 € vorbestellen.
Die Digitalisierung revolutioniert unser Leben — und unser Schreiben. In ihrer Textsammlung »Literatur ist Aufruhr« gibt Lea Joan Martin einen Einblick in das, was sie als Literatin angesichts dieser Veränderung bewegt. In einer losen Kette aus Gedankenfetzen und literarischen Bruchstücken skizziert sie ihre Vision eines literarischen Schreibens, das nicht vorgefundene Formen füllt, sondern im Dialog mit der sich radikal verändernden Wirklichkeit nach einer eigenen Sprache sucht.
»Ich will eine Literatur, die nicht verfilmt werden kann, weil sie Regeln folgt, die sich dagegen sträuben.«
Cover-Gestaltung unter Verwendung eines Bildes und mit freundlicher Genehmigung von Peter Riek, Heilbronn
Lea Joan Martin: Literatur ist Aufruhr, Gedankenfetzen und literarische Bruchstücke, Softcover, ca. 110 Seiten, voraussichtl. Ladenpreis 14 €, Erscheinungstermin: Oktober 2023
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In ihren eigenen Worten schildern betroffene Frauen, wie es dazu kam, dass sie finanziell übervorteilt wurden — von ihren Partnern und Ex-Partnern bzw. dem Vater ihrer Enkelkinder. Das gängige Vorurteil, nur wenig selbstbewusste, abhängige Frauen würden zu Opfern finanzieller Gewalt, wird eindrucksvoll widerlegt. Deutlich wird, dass die Täter oft eher auf Unterstützung des Staates und der Justiz rechnen dürfen, als die betroffenen Frauen, aus einem einfachen Grund: weil finanzielle Gewalt legitimiert wird durch eine patriarchale Tradition, die sich nicht nur in Köpfen von »Machos«, sondern auch in der »modernen« Erwartung ausdrückt, Frauen sollten, wenn sie Geld brauchen, einfach arbeiten gehen. Siehe auch: www.finanzielle-gewalt.de
Lea Katharina Martin: »Alles, was er über Arbeitsteilung gesagt hat, war gelogen«. Frauen erzählen von finanzieller Gewalt, Softcover, ca. 125 Seiten, vorauss. 16 €, ISBN 978-3-935401-22-7, Joanmartin Literaturverlag Berlin, 2023, jetzt vorbestellen zum Subskriptionspreis von 12 € (inkl. Versandkosten).
Ob tiefgekühlte Forellen, ein stehen gelassener Weihnachtsbaum oder eine Taube, die sich im Bahnhof verirrt hat, die Gedichte von Lea Joan Martin entdecken in scheinbar alltäglichen Situationen die Poesie eines Alltags, den sie so überzeugend liebt, das es ansteckend ist. Die Lyrik lebt von liedhaften Rhythmen und der Lust an einer Freiheit, die nicht den eigenen Vorteil sucht, sondern soziale Verantwortung als Ausdruck existenzieller Verbundenheit sieht: mit anderen Menschen, inkl. ihrer Unzulänglichkeiten und Schwächen, mit Tieren, mit der Natur — und mit sich selbst. Der thematische Bogen erstreckt sich vom „Karussell der Liebe“ über den „liebeskranken Kühlschrank“ bis zum Leben mit Kindern, in dem „halbe Mütter“ versuchen, jenseits von patriarchalen „Heimat“-Ideologien ein „Zuhauseland“ zu schaffen. Das „Loblied der Unentschiedenheit“ als Schlüssel-Gedicht illustriert den Balanceakt, im Leben wie in der Kunst einen Ausdruck zu finden, der ernsthaftes Engagement mit humorvoller Leichtigkeit verbindet.
Die Lyrik von Lea Martin ist ein aufheiternder Weggefährte, der ein Lächeln auf die Lippen zaubert, über Besonderheiten und Entlegenes, Wichtiges und Unwichtiges, Veränderbares und Unabänderliches.
Lea Joan Martin: Loblied der Unentschiedenheit, Gedichte, Softcover, 100 Seiten, ISBN 978-3-935401-21-0, 14 €
Golden, wie die Sonne. Und wie das Herz, mit dem es geschrieben wurde. Neu wieder aufgelegt bei j:m:, die Lyrik »Im verborgenen Garten« von Khalid Aouga (Marokko/Düsseldorf).
»Das Herz scheint mir fast zu zerspringen beim Lesen. Fasziniert, bedrückt, eingefangen, abgestoßen, traurig, lächelnd – all das bieten mir die Zeilen in Khalid Aougas Poesie. Geben ist keine Tat. Geben ist eine Gabe— diese und viele andere Weisheiten stecken in diesem Buch«, schreibt Silvia Kling in ihrer Amazon-Rezension.
16. Juli 2023 in BerlinHappy to be bornKhalid Aouga, Berlin, 2023
Khalid Aouga, 1973 in Marokko geboren. Lebt seit 1986 in Deutschland. Der Maler und Poet schreibt Prosa und Lyrik. aouga.wordpress.com/
Siehe auch die Lyrik-Postkarten von j:m: mit Motiven und Texten von Khalid Aouga.
»Wenn die Worte an ihre Grenzen stoßen, fangen die Herzen zu sprechen an– ich könnte so viele Zitate wiedergeben, die mich beim Lesen erstaunt zurück- , mich aufschreien, mich – ja – auch verzweifeln ließen ob meines Verlangens, dieses Buch zu vertausendfachen und es durch die Lande zu tragen. Die Welt ist nicht nur schön – auch nicht nur schlecht. Die Welt ist bunt. Khalid Aouga nutzt seine Kunst, um Menschen zu erreichen. Er schreit nicht, er wortweint, er zerfließt in Liebe.«
»Der Dichter lässt seine arabische Muttersprache zurück, um in der deutschen Sprache, so wie er sie vorfindet, aus der Klarheit seines Herzens zu singen. Den seelischen Reichtum und auch den seiner Bilder hatte er schon bei sich, als er nach Deutschland kam, aber die (gelegentlich holpernden) Reime, die an Hiphop erinnern, hat er hier aufgeschnappt. Das klingt leicht, manchmal nahezu leichtsinnig. Vor allem aber aufrecht. Die Themen machen klar: Ungerechtigkeit wird angeprangert und ein Miteinander zwischen den Menschen nicht nur eingefordert, sondern gelebt. Hier nimmt jemand den Kampf gegen die Übermacht falscher Götter auf und spielt mit Sprache, weil er die Poesie ernst nimmt und sie zum Blühen bringen will. Auf Deutsch. In seinem verborgenen Garten.« (Lea Joan Martin)
»Der Reichtum des Tangos speist sich aus der Erfahrung von Menschen, die alles verloren haben und diesen Verlust in Liedern besingen.« In den neuen Tango-Kolumnen von Lea Martin geht es um die Sehnsucht nach Verbindung, sowohl in persönlicher als auch in gesellschaftlicher Hinsicht. »Die Deutschen lieben den Tango, weil er sie befreit und ihnen eine Emotionalität zurück gibt, die in der deutschen Geschichte viel zu lange unterdrückt wurde.« Die Kolumnen fragen nach der subversiven Funktion von Tango und seinem Beitrag zu einem Klima der gesellschaftlichen Toleranz: »Tango bietet allen etwas. Er ist Badewanne für Kuschelbedürftige, Salon für getanzte Kammermusik, Theaterbühne für dramatische Inszenierungen, Zirkusarena für Artisten. Die einen tanzen Tango als spirituelle Grenzerfahrung, die anderen zum Feierabend. Diese Vielfalt nicht vereinheitlichen zu wollen, sondern zu genießen, das vor allem ist es, was Tango lehrt.«
»Tango Sehnsucht« Kolumnen, Hardcover mit Lesebändchen, 192 Seiten, 16 €, ISBN 978-3-935401-15-9 (Herzlichen Dank für die Erlaubnis, das Bild »Bianca« für das Cover zu verwenden, an Debora Gutman.)
Ein One Night Stand ohne Happy End? Das ist das Letzte, woran Mila denkt, als sie Remo bei Sommerhitze in einem Berliner Park begegnet. Es ist keine Liebe auf den ersten Blick, doch die Heldin ist wild entschlossen, das Beste aus der Begegnung heraus zu holen.
In einer großen Rückblende nimmt der Roman unter die Lupe, welche Signale die Heldin übersehen haben könnte, die dazu führen, dass ihr die vierundzwanzig Stunden, die sie mit Remo verbringt, am Ende wie ein Alptraum vorkommt, von dem sie niemandem erzählen kann. »Denn was sollte das sein? Sie wurde nicht genötigt, nicht vergewaltigt. Etwas ist geschehen, dass ihr inneres Koordinatensystem durcheinander gebracht hat, so dass sie an nichts anderes denken kann als an die eine Nacht, in der sie einen Mann geliebt hat, von dem sie nicht einmal weiß, wo er wohnt. Sie schämt sich, naiv und arglos gewesen zu sein, fühlt sich schuldig, sich nicht genug geschützt zu haben. Doch konnte sie absehen, wie sich ihre Begegnung entwickeln würde? Konnte sie ahnen, dass er wieder verschwinden würde, als habe es ihn nie gegeben?«
Im Fokus des Romans stehen die vielen kleinen (Mikro-)Entscheidungen, die Mila trifft, bis Remo so plötzlich, wie er aus der Online-Welt aufgetaucht ist, wieder verschwindet. Sie wird sich durch sein Abtauchen auf eine Weise fremd, in der die Grenze zwischen Realität und Fiktion verschwimmt. Dieser Selbstentfremdung stellt sie ihre Erzählung entgegen, in der sie Remo so erfindet, wie sie ihn braucht, um ihn als Erfahrung in ihre Leben integrieren und dadurch loslassen zu können.
»Eintagsliebe«, Romanerzählung von Lea Joan Martin, ca. 200 Seiten, vorauss. 17 €, ISBN 978-3-935401-16-6, jetzt per E-Mail vorbestellen zum Subskriptionspreis von 12 € (versandkostenfrei)
Die Liebe zu tanzen bringt zwei Menschen zusammen, deren Leben gerade Kopf steht. Eine Lesung mündet in ein emotionales Fiasko.
Ihre Kinder sind aus dem Haus, Jule hält ihr frisch gedrucktes Buch in der Hand. Nichts stünde ihrem Start als Literatin im Weg, wären da nicht eine zu teure Wohnung, ein blutendes Mutterherz und die Turbulenzen eines Liebeslebens, das durch die Begegnung mit Fitnesstrainer Dirk zusätzlich aufgemischt wird. Dem argentinischen Tango, für den sie schwärmt, kann er wenig abgewinnen, dennoch lässt er sich mit ihr darauf ein. Dass er ausgerechnet eine Wohnung in ihrer Nachbarschaft findet, kann kaum Zufall sein, findet Jule. Doch der frisch getrennte Dirk hat nicht wirklich Lust, von einer in die nächste Beziehung zu schlittern. Unwillentlich liefert er so den Stoff für Jules nächstes Buch.
Der Roman erzählt von Jules Begegnung mit Dirk, der ihr während des Corona-Lockdowns beim Tango den Kopf verdreht. Sein Bild von ihr deckt sich nicht mit der Realität einer gerade noch Familienmutter, die sich durchringt, ihre Wohnung von einem Nest in eine WG zu verwandeln. Bei der Lesung eines Autors, dessen Buch sie in ihrem Verlag publiziert hat, scheinen sich sowohl Dirk als auch der Autor und eine Nachbarin, die fast schon Freundin war, gegen sie verschworen zu haben — Jules Sicherung brennen durch und sie macht einen fatalen Fehler, der ihr junges Glück nachhaltig zersetzt.
Lea Joan Martin über ihren Roman: »Die Selbstverständlichkeit, mit der heute über Trennungen und One-Night-Stands berichtet wird, blendet aus, dass am sogenannten Heart-Break-Syndrom« nicht nur Teenager wie Romeo und Julia, sondern auch erwachsene Frauen sterben, ganz ohne Zuhilfenahme von Gift.«