Tango in Istanbul

Tango am Paul-Löbe-Haus, Berlin. Foto: Lea Martin

Argentinischer Tango im Regierungsviertel Berlin, das zeugt von Sehnsucht, dem kalten Stein etwas entgegenzusetzen. Die Umarmung im Tango ist weich. Und sie ist flüchtig. Tango Tanzende sind Reisende, die nicht ankommen, außer für selige drei Minuten.

In »Tango Sehnsucht« erzähle ich von der Idee, ein Sabbatical zu nehmen, für eine Auszeit in Buenos Aires, dem Mekka der Tango-Liebenden. Ich hatte mir bereits eine AirBnB-Wohnung ausgeguckt und. zog in Gedanken von einer Milonga zur nächsten, nahm Unterricht bei angesagten LehrerInnen, ließ mir von der sicher wunderschönen argentinischen Stadt und ihren BewohnerInnen den Kopf verdrehen. Und plötzlich sah ich noch einmal den zauberhaften Film »Im Juli« von Fatih Akin, der ein Pärchen (das noch keines ist) nach Istanbul führt, und alle Pläne waren dahin. Diese Stadt, diese Brücke … dort wollte ich Tango tanzen. Als ziehe es mich vor allem dorthin, wo Tango den Menschen nicht in die Wiege gelegt wurde, sondern wo er sich durchboxt, allen kulturellen Zerwürfnissen und Widerständen zum Trotz. Vielleicht wollte ich aber auch nur die Festlegung vermeiden, habe einen Traum durch den nächsten ersetzt.

»Tango in Istanbul« erzählt von dem weiten Weg bis zum Start einer Reise, von der bis zuletzt unklar ist, ob sie stattfinden wird.

Erste Kolumnen sind in »Männer, die Tango tanzen« enthalten und werden in der »Tangodanza« veröffentlicht.

Der Erscheinungstermin steht noch nicht fest.